Durch die Bücher „Migräne – Heilung ist möglich“ und „Grissini-Falle“ bin ich auf das Thema kohlenhydratarme Ernährung gestoßen. Ich habe die Diät aus dem Buch „Grissini-Falle“ gemacht, aber 3 Wochen habe ich diese Tortur nicht durchgehalten. Deshalb habe ich angefangen, selbst zu forschen. Ich habe Studien und Vorträge zu Low Carb Ernährung gesucht, da es hier einen Zusammenhang zwischen Migräne und Ernährung geben soll. Ich wurde fündig. Es gibt Studien, die diesen Zusammenhang belegen.
Jedoch ist mir noch nicht ganz klar, warum genau Low Carb hilft. Denn es gibt mehrere Ansätze. Für mich sind diese beiden Ansätze schlüssig und plausibel:
- Migräne entsteht durch Energiekrisen im Gehirn, hervorgerufen durch Blutzuckerschwankungen. Diese ständigen Energiekrisen führen zu Dauerstress, da ständig Cortisol und Adrenalin (Stresshormone) ausgeschüttet werden. Und Migräneattacken sind Warnungen des Gehirns. Diese werden durch den ausgeglichenen Blutzuckerspiegel bei einer LCHF Ernährung vermieden.
- Migräne entsteht durch Entzündungen im Gehirn. Diese lassen sich auch, wie Entzündungen im Körper, durch das Weglassen von Zucker und pflanzlichen Fetten vermeiden
Ich werde den Ursachen für Migräne in weiteren Artikeln auf den Grund gehen.
Was hilft gegen Migräne denn jetzt?
Doch erstmal zählt, dass die Low Carb Ernährung anscheinend beide Ursachen für Migräne bekämpfen kann.
Also habe ich weiter nach Studien und Vorträgen zu Low Carb gesucht und viele verschiedene Ansätze gefunden. Mit meinem Migrevolution Lifestyle konzentriere ich mich auf den Low Carb High Fat Ansatz (wenig Kohlenhydrate viel Fett) und kombiniere diesen mit den neuesten Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien zu Zucker, Fett und Kohlenhydraten, um eine gesunde Ernährung für Migräniker zu entwickeln. Ich versuche sämtliche Lebensmittel, die einen negativen Effekt auf den Körper haben zu vermeiden, um die Entzündungen gering zu halten. Außerdem lege ich Wert darauf, eine ketogene Ernährung zu verfolgen, um in Ketose (Fettverbrennung) zu sein, was einen ausgleichenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat. Mehr über Ketose erfährst du im Menü EAT. Hier möchte ich dir zunächst allgemein erklären, warum LCHF gut für deinen Körper und die Migräne ist.
Hilft die ketogene Low Carb Ernährung wirklich bei Migräne?
Um dir zu zeigen, dass ich mit meinen Erfahrungen nicht alleine bin, habe ich mal die Migräniker in einer Facebook-Gruppe mit dem Thema LCHF (Low Carb High Fat) Ernährung befragt. Das Ergebniss seht ihr im Bild unten. Die Antworten sind durchweg positiv. Also wenn das nicht der letzte Schubs ist, um den Migrevolution Lifestyle selbst zu testen.
Außerdem habe ich eine Umfrage von Kathrin Koehler entdeckt. Sie schreibt auf ihrem Blog lchfblog.de über ihre Erfahrungen mit LCHF. Die ersten Ergebnisse könnt ihr euch hier anschauen. Selber mitmachen kannst du auch noch, hier ist der Link zur Umfrage. Bisher berichten 26 der Teilnehmer, dass sie seltener unter Migräneattacken leiden. Wobei hier natürlich nicht klar ist, wie viele der 199 Teilnehmer überhaupt Migräne haben.
Ok, du möchtest jetzt bestimmt einfach nur wissen, was ich alles esse und was ich nicht esse. Ich denke das ist auch das Wichtigste. Ich könnte dir natürlich zuerst den Metabolismus des Menschen erklären und richtig in die Tiefe gehen. Aber ich glaube, am Ende wärst du eingeschlafen oder hättest mein Blog sofort wieder geschlossen.
Das möchte ich ja nicht. Solche Infos werde ich später in separaten Beiträgen für dich aufarbeiten.
Jetzt am Anfang ist das Tun viel wichtiger als das Wissen.
Aber ein bisschen muss ich dir doch erklären, damit du verstehst was während der Ernährungsumstellung mit deinem Körper passiert. Du musst lernen, was du essen kannst und wie du es zubereitest. Ja, falls du es nicht kannst, hierfür muss du kochen lernen. Keine Angst, das bekommt jeder hin. Aber fangen wir mal mit der Grundlage meines Migrevolution Lifestyles an, der ketogenen Ernährung.
Wir essen nicht, was wir essen sollten, und darum werden wir fett. (Tim Noakes)
Ich möchte dem Zitat noch hinzufügen: „…und bekommen Migräne.“ Tim Noakes gehört zu den führenden Sport-Wissenschaftlern, er beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Erforschung von ketogener Ernährung und hat sein eigenes Programm entwickelt. Viele meiner Empfehlungen stammen aus seinem Programm Banting oder Real Meal Revolution.
In der ABC Sendung Catalyst „Low Carb Diet: Fat or Fiction“ wird sehr einfach erklärt, warum diese Ernährung uns gut tut. Leider gibt es das Video nur auf Englisch.
Was sollen wir bei Migräne denn essen?
Der Name Banting kommt von dem Briten William Banting. Er hat 1862 mit seinen Hausarzt entdeckt, dass er durch eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett endlich radikal abnehmen konnte. Nun geht es mir nicht ums Abnehmen. Obwohl das natürlich ein schöner Nebeneffekt ist.
Banting hat nur entdeckt, für welche Ernährung wir Menschen gemacht sind. Was Menschen vor 200.000 Jahren gegessen haben. Respektierte Biologen, Genetiker, Paleoanthrophologen und Theoretiker glauben, dass die menschlichen Gene sich kaum verändert haben, seit wir unsere Reise auf der Erde begonnen haben.
Wenn man die gesamte Geschichte der Menschheit in einen Tag packen würde, essen wir seit 5 Minuten Getreide und Körner und Zucker für 5 Sekunden. Das ist nur eine sehr kurze Zeit unserer Existenz.
Nach den erfolgreichen Erfahrungen von William Banting mit kohlenhydratarmer und fetthaltiger Ernährung, wurde die Banting Diät eine Standardbehandlung für Gewichtsabnahme in der europäischen und nordamerikanischen Ausbildung von Ärzten.
Aber in 1959 wurde diese Ernährung aus sämtlichen Lehrbüchern gestrichen.
Die katastrophalen Ernährungsrichtlinien
1977 wurden die Ernährungsrichtlinien für die USA veröffentlicht. Sie beinhalteten die Empfehlungen für eine kohlenhydratreiche und fettarmer Ernährung. Genau das Gegenteil der Ernährung, der der Mensch seit seiner Entwicklung folgt. Es wurde empfohlen 6 bis 11 Portionen Getreide pro Tag zu Essen und es war ok überall Zucker hinzu zufügen. Diese Ernährung wurde vom größten Teil der westlichen Welt übernommen und Low Fat Produkte begannen die Supermarktregale zu füllen. Das hatte verheerende Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Seit den frühen 80zigern hat die Häufigkeite von Fettleibigkeit, Diabetes und auch Migräne stark zugenommen. Können wir das wirklich nur als Zufall bezeichnen?
Der weit verbreitete Irrtum über Fett
Es gibt den weit verbreiteten Irrtum, dass Fett zu essen, vor allem gesättigtes Fett, schlecht für dich ist, dass es die Hauptursache ist für hohen Blutdruck, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit. Das ist einfach nicht wahr! Die Basis für diese Annahme war eine fehlerhafte Studie von Ancel Keys im Jahr 1953.
Die Wahrheit ist, dass eine Ernährung reich an Kohlenhydraten, besonders raffinierte Kohlenhydrate und Zucker, die Ursache für Übergewicht, Diabetes und anderen chronischen Erkrankungen ist.
Dazu gehört meiner Meinung nach auch Migräne. Bei Epilepsie wurde es schon vor über 100 Jahren nachgewiesen. Es gibt auch schon Studien die bei Migräne Zusammenhänge gefunden haben. Diese werde ich noch separat vorstellen.
Pflanzliche Öle, Kernöle und deren Derivate, wie Margarine, sind auch ein entscheidender Faktor für Herzkrankheiten und Krebs, obwohl die Hersteller genau das Gegenteil behaupten. Auch dazu gibt es einige Studien, die ich später vertiefen werde.
Aber brauchen wir nicht Kohlenhydrate zum Überleben?
Das ist jetzt vielleicht eine Überaschung, aber von den drei Makronährstoffen in unserer Ernährung (Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate), sind nur Kohlenhydrate nicht essentiell (wesentlich) für das menschliche Leben.
Wir funktionieren nicht mehr richtig, wenn wir mehr als ein paar Tage kein Fett essen und ohne ausreichende Eiweißzufuhr entwickeln wir nach ein paar Monaten Eiweiß-Mangelsymptome, wie Muskelabbau oder sogar eine Schwächung des Immunsystems.
Aber die Vermeidung von Kohlenhydraten hat, außer Gewichtsverlust (in der Regel von Vorteil), keine kurz- oder langfristigen Folgen. Es stimmt, wir brauchen eine konstante Versorgung von Glukose, aber diese kann durch die Umwandlung von Fett und Protein in der Leber hergestellt werden. Deshalb müssen wir keine Glukose in Form von Kohlenhydraten zu uns nehmen.
Der Mythos Cholesterin
Viele, die sich zum ersten Mal mit einer fetthaltigen Ernährung beschäftigen, fragen mich „Aber was ist mit dem Cholesterin?“.
Es gibt viele Beweise daür, dass Cholesterin nicht der Übeltäter bei Herzkrankheiten ist. Es ist eher wie ein Polizist, der des Verbrechens beschuldigt wird, weil er am Schauplatz des Verbrechens gesehen wurde.
Cholesterin haftet sich nur an eine „undichte“ Arterienwand, die von Entzündungen beschädigt wurde – um Sie zu schützen. Durch die Ernährung aus Kohlenhydrate und Zucker bleiben die Arterien entzündet.
Man muss außerdem zwischen HDL und LDL unterscheiden. HDL ist das gute Cholesterin. LDL kann in verschiedenen Größen vorkommen und nur in der kleinen Form ist LDL nachgewiesen gefährlich. Mit dieser Ernährung steigt das HDL und das LDL kommt nur in der großen Form vor und kann so keine Arterien „verstopfen“!
Zucker als Grund für chronische Krankheiten, inklusive Migräne
Zucker ist das Nahrungsmittel mit dem größten Entzündungspotential und kann dich deiner Gesundheit berauben. Aber nicht nur Haushalts-Zucker ist gefährlich, auch Körner und Getreide werden vom Körper in Zucker verwandelt. Und so wird eine kohlenhydratreiche Ernährung immer weiter Entzündungen in deinem Körper fördern, nicht nur in den Arterien, sondern auch im Gehirn (Migräne), der Leber, im Verdauungstrakt und in den Gelenken. Das führt dazu, dass heutzutage viele chronische Krankheiten als unheilbar angesehen werden. Viele Menschen berichten aber über eine Befreiung von all diesen Symptomen, nach der Aufnahme einer kohlenhydratarmen und fettreichen Ernährung.
Hallo,
Ich leide seit 40 Jahren an starker Migräne und habe viele Prophylaxen ausprobiert, leider alle ohne Erfolg. Ich habe seit ca 6 Monaten meine Ernährung auf LCHF umgestellt, ganz ohne Gluten. Meine Migräne hat sich Von 10-15 heftigen Anfällen, teilweise 3-5 Tage Dauer, auf nun 4-6Anfälle, die nur noch halb so stark sind, reduziert. Für mich auf jeden Fall ein Erfolg und ich werde weiter machen.
Liebe Dani,
irgendwann werde ich es doch schaffen eine Antwort von Dir zu bekommen, nur was mache ich falsch???
Gestern habe ich dich wegen meiner auftretenden Migräne gefragt und heute hab ich gedacht, ich überprüfe mal mit Ketostix, ob ich überhaupt noch in Ketose bin: Und siehe da – nein! Die Frage ist nur, warum nicht?? Klar, zuviele Kohlenhydrate, aber ich habs noch nicht einmal gemerkt. . . . . Was machst Du in solch einem Fall, wenn Du „rausgerutscht“ bist?
Danke Dir und liebe Grüße von
Susanne
Hallo! Ich bin grade zufällig und auf Umwegen auf diesen Blog gestoßen. Ich leide nicht an Migräne, aber seit meiner Kindheit immer wieder an starken Kopfschmerzen, manchmal mehrmals die Woche. Als Ursache wurden zuletzt Probleme mit der Halswirbelsäule festgestellt.
Aus anderen Gründen soll ich mich glutenfrei ernähren. Ganz schaffe ich es nicht,aber seit ein paar Wochen immerhin sehr glutenarm.Das bedeutet automatisch viel weniger Kohlenhydrate. Beim Lesen dieses Blogs ist mir plötzlich aufgefallen, daß ich seitdem kaum noch Schmerztabletten gebraucht habe! Jetzt werde ich den möglichen Zusammenhang genau im Auge behalten!
Schöne Grüße
Christine
Liebe Christine,
da kann es auf jeden Fall einen Zusammenhang geben. Glutenfrei ist eigentlich gar nicht so schwer. Ich würde es mal für 4 Wochen konsequent durchführen und schauen, was sich verändert. Außerdem kann sich dein Körper dann vom Gluten erholen. Und danach schaust du einfach wie du weitermachen möchtest.
Ich drücke die Daumen, Dani
Hallo Dani, ich habe seit 25 Jahren abwechselnd Migräne und Clusterkopfschmerz-Anfälle. Ich habe für mich herausgefunden, dass die Ursache bei mir immer geweitete Gefäße im Kopf sind und das der Anfall sofort beendet werden kann, wenn ich es nur schaffe, dass die Gefäße sich wieder zusammenziehen. Unbehandelt oder zu schwach behandelt können die Anfälle Tage dauern.
Wenn ich einen Anfall habe nehme ich sofort Sumatriptan, Novaminsulfon-Tropfen und Coffeintabletten. Zusätzlich hole ich meine auf -40 Grad runtergekühlte Getränkedose aus dem Tiefkühlfach und halte sie mir immer wieder für wenige Sekunden, so lange ich es aushalte, an den Kopf.
Alles Gute und viel Erfolg bei deinem Kampf gegen die Migräne!
Chris
Lieber Chris,
danke für deine Tipps! Mir hilft übrigens Wärme im Nacken, als Dusche oder Wärmflasche. Aber seit ich die Ernährung umgestellt habe, lässt sich die Migräne nur noch gaaanz selten blicken.
Sonnige Grüße,
Dani
Di Dani, Kathrin hier!
Danke für die Erwähnung der Umfrage, das entdecke ich gerade zufällig in meinen Verweisen. Gerade habe ich aktuell zum Thema Migräne und LCHF veröffentlicht: https://lchfblog.de/2016/02/12/migraene-und-lchf/. Und ich sammele gerne weitere positive Beispiele zum Thema Migräne und LCHF ein. Ausdrückliche Aufforderung an alle 🙂
Ganz herzlich! K.